Weimar. (tlz/fqu) Nicht alles Schöne liegt an der Oberfläche. Um Thüringens geologische Schätze zu entdecken, muss man sich unter Tage begeben. Der in Weimar lebende Schriftsteller Ulrich Völkel hat keine Mühe gescheut und ist in alle 25 Höhlen und Schaubergwerke eingestiegen bzw. eingefahren, die zu besichtigen sind.
In einem üppig bebilderten Band hat er seine Beobachtungen, Eindrücke und Recherchen niedergeschrieben: Höhlen, Grotten, Schaubergwerke in Thüringen (Rhino-Verlag, Ilmenau, 240 S. mit zahlreichen Farbfotos, 29.95 Euro) wird am Donnerstag am zünftigen Ort vorgestellt in der Parkhöhle Weimar. So manche Legende und abenteuerliche Historie rankt sich um die unterirdischen Plätze, und Völkel gibt sie von der Barbarossahöhle am Kyffhäuser bis zur Zinselhöhle Meschenbach mit einem Augenzwinkern wieder. Märchenhöhle, Feengrotten, Schaubergwerk Ronneburg und Erlebnisbergwerk Sondershausen. Auch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen wird nicht vergessen, wo Häftlinge in einem Stollen unter unmenschlichen Bedingungen die Wunderwaffe der Nazis, die V2-Rakete, montieren mussten. Thüringen war jahrhundertelang eine Bergbauregion, was auch den Naturforscher Goethe auf den Plan gerufen hat. Völkel holt sich für seinen Band fachkundigen Rat bei Geologen und Hobby-Höhlenforschern. Glück auf!
12.12.07, von Frank Quilitzsch